Eva Will · Heilpraktiker für PsychotherapieKunsttherapie · Demenzberatung |
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Depression,
Burnout,
Belastungsstörung, Schizophrenie und Psychose, Demenz -
Was ist das eigentlich? Anamnese und Befund bilden die Basis für die Diagnose. Der Begriff Diagnose ist abgeleitet von dem griechische Verb „diagignoskein“ und bedeutet „gründlich kennenlernen“, „entscheiden“ und „beschließen“. Die Anamnese fasst die Leidensgeschichte eines Patienten aus seiner persönlichen Erfahrung zusammen. Auch dieser Begriff hat seinen Ursprung in der griechischen Sprache: anámnēsis bedeutet „Erinnerung“ und bezeichnet das Ergebnis einer Erhebung persönlicher Erinnerungen und Daten im Rahmen der therapeutischen Tätigkeit. Befund ist definiert als das Ergebnis medizinischer Untersuchungen. Klinisch bedeutsame Phänomene, z.B. Symptome, werden in ein Klassifikationssystem eingeordnet, in Deutschland nach der „International Statistical Classification of Diseases, Injuries and Causes of Death“ (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation. Unbedingt müssen bei allen Diagnosen organische Ursachen abgeklärt werden! Obwohl ich Ihnen im Anschluss die klinischen (wissenschaftlichen) Definitionen der einzelnen psychischen Störungen aufzeige, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Grenzen fliessend sind, sich psychische Störungen nach meinem Verständnis auch im Zusammenhang mit dem individuell empfundenen Leidensdruck definieren. Die klinische Diagnose kann auf Tendenzen und vorherrschende Muster hinweisen, jedoch ist jeder Mensch ein einzigartiges Individuum mit einzigarigem Fühlen, Denken, Empfinden, Reagieren und Agieren und nicht wissenschaftlich erfassbar, erklärbar und vorhersehbar. Deshalb gibt es auch nicht DIE Störung und DIE Methode und DEN Therapeuten, sondern individuelle Beziehungen zwischen Individuen: Die therapeutische Beziehung ist das Wesentliche der Therapie.
Die Depression
ist den affektiven
Störungen zugeordnet, die nach der
klassische Definition von G. Huber gekennzeichnet sind „durch
Verstimmungen
depressiv-gehemmter oder manisch erregter Art. Sie treten phasenhaft
auf, d.h.
zeitlich abgrenzbar innerhalb einer vorher und nachher normalen,
ausgeglichenen Verfassung und gewöhnlich mehrfach
während des
Lebens.“
Bei
den typischen leichten, mittelgradigen oder schweren Episoden leidet
der
betroffene Patient Die Belastungsstörung
ist die
direkte Folge einer akuten schweren Belastung oder eines
kontinuierlichen
Traumas, die sich auf vielfältige Weise
äußern kann.
Sie umfasst
Veränderungen
auf emotionaler, somatischer und kognitiver Ebene. Es können Angst,
Schrecken, Verzweiflung, innerer
Leere, Betäubung, Verwirrung, Anspannung oder Hilflosigkeit
erlebt
werden, körperliche Erscheinungen wie
Schlaflosigkeit,
Appetitverlust, Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern können
auftreten.
Zu den
Belastungssituationen gehören Traumata,
kritische
Lebensereignisse
und
biografische Übergänge. Unter
einem
Trauma versteht man ein Ereignis, das
von jedem Menschen als extrem belastend oder katastrophal erlebt werden
würde,
wie Kampfhandlungen, Natur-oder von Menschen verursachte Katastrophen,
schwere
Unfälle, die Beobachtung eines gewaltsamen Todes anderer, das
Erleben
von
Folter, Terrorismus, Vergewaltigung und anderer Verbrechen. Kritische
Lebensereignisse bedrohen den bestehenden
Lebensentwurf eines Menschen und verändern einschneidend die
alltägliche
Lebensführung.
Typische Situationen sind der plötzliche Verlust des
Arbeitsplatzes,
Trauerfall
und Trennungserlebnis, ein schwerer Unfall, eine schwere Krankheit. Bei
vorhersehbaren oder sich über einen längeren Zeitraum
entwickelnden
Lebensveränderungen spricht man von
Übergängen. Typische
Situationen sind Verlassen des Elternhauses,
Heirat,
Studienbeginn, der Antritt der ersten Arbeitsstelle, Beginn der
Wechseljahre,
ein Umzug oder körperliche Einschränkungen im Alter. Man
unterscheidet zwischen hirnorganischen, primäre, und
nicht-hirnorganischen,
sekundäre, Demenzformen. Die sekundären Demenzen sind
Folge
einer
anderen
Erkrankung, z.B. einer Hirnverletzung, einer Herz-Kreislauf-Krankheit,
einer
Vergiftung. Nach erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung kann sich
die
geistige Leistungsfähigkeit wieder normalisieren.
Die
primären Formen, die vaskuläreDemenz und die vom
Alzheimer-Typ,
treten mit ca. 90% aller Demenzfälle bei
über 65jährigen am häufigsten auf, davon die
Alzheimer-Demenz mit 60%
aller
Demenzen. Die
Alzheimer-Demenz beginnt langsam, schleichend, meist
mit Merkfähigkeitsstörungen und leicht
ausgeprägten
Verhaltensänderungen wie nachlassende Aktivität und
sozialer
Rückzug. Die Verlaufsdauer
beträgt in der Regel 5-8
Jahre, wobei deutliche individuelle Unterschiede im Tempo des
Fortschreitens
bestehen. In der Regel hat das frühe Stadium einen langsamen
Verlauf,
das
mittlere verläuft rascher, das letzte Stadium
verläuft bei
bestehenden
schweren
Defiziten wieder langsamer. Im
Frühstadium lässt sich der
„typische“
Alzheimerpatient ungefähr so
charakterisieren: Die
vaskuläre Demenz beginnt plötzlich und hat einen
schleichenden Verlauf.
Ansonsten sind die Symptome auch hier Vergesslichkeit,
Orientierungsstörungen,
Persönlichkeitsveränderungen. Im Gegensatz zur
Alzheimer-Demenz fallen
Bewegungs- und Koordinationsstörungen oder Gangunsicherheiten
auf. – Gefühle
werden
nicht dement! Psychosen
aus dem schizophrenen Formenkreis - Schizophrenie
(altgriechisch) σχίζειν
s’chizein
„abspalten“ und φρήν phrēn
„Seele,
Zwerchfell")
- In allen bisher untersuchten Ländern, Kulturen
und Klimazonen kommt Schizophrenie etwa
gleich häufig vor. Die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal
im
Leben
an einer
Schizophrenie zu erkranken, beträgt 1%. - „Bisher
gibt es
keinen
Parameter, der
spezifisch für die Diagnose einer Schizophrenie wäre.
Ebenso
existiert
kein
psychopathologisches Symptom, das allein bei der Schizophrenie
vorkäme
und für
diese Erkrankung spezifisch wäre. „ (Klaus Lieb) Die
wichtigsten psychopathologischen Phänomene sind
Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung oder Gedankenentzug,
Gedankenausbreitung,
Wahnwahrnehmung, Kontrollwahn, Beeinflussungswahn oder das
Gefühl
des
Gemachten, Stimmen, die in der dritten Person den Patienten
kommentieren oder
über ihn sprechen. Die Bewusstseinsklarheit und
intellektuellen
Fähigkeiten
sind in der Regel nicht beeinträchtigt, obwohl sich im Laufe
der
Zeit
gewisse
kognitive Defizite entwickeln können. –
Die
Bedeutung
„Spaltung der Seele“ meint nicht etwa eine
Persönlichkeitsspaltung,
sondern die
Tatsache, dass der schizophren Erkrankte zwei Wirklichkeiten wahrnimmt: die
allgemeine und seine private. Während
die
allgemeine Wirklichkeit mit dem Verständnis und Empfinden der
Durchschnittsbevölkerung weitgehend übereinstimmt,
erfährt der
schizophren
Erkrankte Dinge und nimmt Sinneseindrücke wahr, die Gesunde
nicht
nachvollziehen
können. Zu
Beginn der
Erkrankung ist dem Betroffenen
das Wahrnehmen seiner privaten Realität häufig noch
als
psychotisches
Erleben
bewußt. Je weiter die Psychose fortschreitet,
desto
mehr wird der Betroffene von seiner krankhaften
Vorstellung
beherrscht, desto überzeugter ist er von seiner privaten
Realtiät. Es
gelten
keine Gegenbeweise, keine Argumente.
Wahn ist unkorrigierbar. Man
unterscheidet zwischen Plus- und
Minussymptomatik, auch produktive Phase und Negativsymptomatik genannt.
Die
typischen Plussymptome sind Denkstörungen, Erregung und
Anspannung,
Wahnerlebnisse, Wahnstimmung, Halluzinationen, Ich-Störungen
und
Fremdbeeinflussungserlebnisse. – Die Minussymptome sind:
Verarmung des
Gefühlslebens, innere Leere, Niedergeschlagenheit und
Depression,
Mut-
und
Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeitsgefühl, |
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